Reisebericht Jordanien & Sinai Mai 2008
Wir sind mit dem Reiseveranstalter Phoenix Reisen für zwei Wochen nach Ägypten und Jordanien gereist, eine kombinierte Rundreise mit anschließendem Badeaufenthalt in Dahab.
Erste Station der Sinai Rundreise war, nach einer Nacht in einem AI Hotel in Sharm El Sheikh, eine Wanderung durch den Coloured Canyon. Diese ausgewaschene Schlucht in der Wüste ist beeindruckend mit ihren verschiedenfarbigen Ablagerungen und Mustern in den Sandwänden. Bei der Wanderung gilt es auch eine sehr enge Stelle zu durchqueren, was nur auf dem Hosenboden rutschend gelingt und korpulenten Menschen kaum gelingen dürfte.
Am nächsten Tag ging es in ein Hotel, das sozusagen das Basislager zum Mosesberg darstellt. Dessen Besteigung bei Nacht zum Sonnenuntergang auf dem Gipfel war dann das nächste Abenteuer. Der Aufstieg ist anstrengend, aber nicht übermäßig schwierig, da es gut ausgebaute Wege und Treppenstufen gibt. Gehfaule können einen Teil der Strecke auch auf dem Rücken eines Kamels zurücklegen. Sowohl auf dem Weg wie aber insbesondere auf dem Gipfel wimmelt es von Menschen, die allerdings nicht alle Badegäste aus den nahe liegenden Hotels in Sharm sind sonder zu einem großen Teil religiös inspirierte Pilger. Einige Gruppen hatten ihren eigenen Priester dabei und zelebrierten auf dem Gipfel einen Gottesdienst im Freien, was dem Ort eine ganz eigene Atmosphäre gibt.
Der Sonnenaufgang in der bizarren Berglandschaft ist ein herrliches Erlebnis und wirklich die Mühen des Aufstiegs wert. Auf dem Weg ins Tal liegt noch das Katharinenkloster, eines der ältesten Klöster der Christenheit, wirklich sehenswert. Auch der biblische flammende Dornenbusch ist dort zu bewundern.
Nach diesen Strapazen war im nächsten Ort erst einmal Erholung angesagt, ein Badehotel in Taba war die nächste Station. Vor dort ging es am nächsten Tag nachmittags per Speedboot nach Aquaba, wo uns abends der jordanische Reiseleiter erwartete. Zu unserem Missfallen eröffnete er uns nicht nur, dass wir nun statt die Nacht in Aquaba zu verbringen erst einmal 5h nach Amman fahren würden. Uns wurde hier auch erklärt, dass die Gruppe auf der gesamten Rundreise getrennt in zwei verschiedenen Hotelkategorien untergebracht sein würde. Uns war zwar bewusst, dass wir bei Buchung zwischen zwei Hotelkategorien für den abschließenden Badeaufenthalt im Sinai wählen konnten, dass diese Wahl aber auch die Hotelkategorie auf der Rundreise bestimmte war uns leider nicht aufgefallen.
In Amman angekommen bekamen wir im Hotel sogar mitten in der Nacht noch ein Abendessen gereicht und am nächsten Morgen stand die Besichtigung der historischen Relikte Ammans auf dem Programm.
Weitere Stationen der Rundreise, die von Amman aus als Tagestour unternommen wurden, waren die so genannten Wüstenschlösser, in denen sich die Nabatäer frei von religiösen Zwängen vergnügt haben.
Besonders beeindruckend war Jerash, eine riesige alte römische Stadt, mit Hippodrom, Amphitheatern und etlichen gut erhaltenen Bauten.
Weiter ging die Reise über Madaba, wo es ein altes Mosaik mit einer historischen Landkarte des biblischen Landes zu sehen gibt, zu einem Aussichtshügel auf dem man einen herrlichen Blick über das Tote Meer hat.
Ein Bad im Toten Meer war natürlich Pflichtprogramm, das Gefühl ist unbeschreiblich wenn man im Wasser schwimmend sozusagen auf dem Wasser liegt.
Schließlich war das Highlight der Reise erreicht, die berühmte Felsenstadt Petra. Hier blieben wir gleich mehrere Nächte, eine ganztägige Wanderung durch die Schluchten und Bauten von Petra war Programm am nächsten Tag. Sehr lohnend selbst bei großer Hitze ist der Aufstieg zu dem oberen Tempel, dort hat man auch eine traumhafte Aussicht über die zerklüftete Landschaft. Völlig verstaubt und verdorrt kann man sich abends auf ein kühles Bier im Hotel freuen.
Ähnlich heiß und staubig war es dann im Wadi Rum, der berühmten Wüstenlandschaft aus dem Film „Lawrence von Arabien“ und ähnlich durstig und erschöpft wie Laurence Olivier fühlt man sich auch schnell. Insbesondere dann wenn der sehr betagte Landcruiser des Reiseleiters plötzlich mitten im Wadi Rum nicht mehr anspringen will, das Handy keinen Empfang mehr hat und weit und breit keine anderen Fahrzeuge zu sehen sind. Aber dank der Trabbi-geschulten Hände unserer ostdeutschen Mitreisenden sprang der Motor dann irgendwann doch wieder an.
Letzte Station der Reise in Jordanien war Aquaba, wo unsere eingangs erwähnte missverständliche Buchung der niedrigeren Hotelkategorie für diese Reise besonders schmerzlich war: Unser Hotel war ein recht schlichtes Stadthotel ohne Strandzugang und ohne Pool, während die anderen Gäste im 5* Mövenpick Resort im Luxus mit Privatstrand schwelgen durften. Der öffentlich Strand ist nur ein schwacher Trost, da die Einheimischen hier wenn überhaupt nur voll bekleidet planschen gehen, an ein Bad oder auch nur ein Sonnenbad war also aus Rücksicht auf das Empfinden der Einheimischen nicht zu denken.
Wir entschieden uns daher zu einem außerhalb der Stadt gelegenen Hotel mit Privatstrand zu fahren, wo man gegen Eintritt nicht nur hervorragend Baden sondern auch gut Schnorcheln konnte.
Die Rückreise in den Sinai erfolgte am Abend dann wieder mit dem Speedboot und das Hotel in Dahab für den abschließenden Badeaufenthalt war auch irgendwann erreicht. Wir hatten uns für das Tropitel Dahab Oasis entschieden, da es zum Tauchen ideal gelegen ist, nahe am berühmten Blue Hole und dem Top Spot Canyons. Die Tauchbasis der Lagona Divers ist super geführt, wir hatten sehr angenehme und entspannte Tauchgänge, die allerdings alle von Land und nicht vom Boot ausgeführt werden, wie in Dahab allgemein üblich. Das Hausriff ist ein Traum, so dass man auch super Schnorcheln kann.
Dahab ist entgegen den anderen touristischen Zentren am Roten Meer ein richtiges nettes kleines Örtchen mit Flair, eben eine frühere Hippie Enklave. Man kann abends mit dem Shuttle Bus in den Ort fahren und dort ein kühles Stella als Sundowner genießen und die schöne Promenade entlang flanieren.
