Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Reisebericht Rajasthan Februar 2014

 

Wir sind im Ende Februar für zwei Wochen nach Indien gereist, nicht auf eigene Faust sondern mit einer organisierten Gruppenreise des Kölner Veranstalters Tourvital.

 

Interessant erschien uns die Reise im Vergleich zu den zahlreichen anderen Anbietern wegen den guten Leistungen, wie einem Nonstop-Linienflug mit Lufthansa (leider ab München, nicht Frankfurt) sowie der Unterbringung in Heritage Palast- und 4-Sterne Hotels. Heritage Hotels sind ehemalige alte Paläste, Schlösser oder Festungen. Sie vereinen den traditionellen Lebensstil des Landes, bieten Einzigartigkeit und Servicequalität auf hohem Niveau.

 

 

DELHI (Tag 1 & 2)

Obwohl Rail & Fly kostenlos im Preis enthalten war, haben wir uns für die innerdeutschen Lufthansa-Zubringerflüge nach München entschieden die nur 59,- € kosten. Abflug war um 15h10 in Köln, dann leider bis 19h40 in München warten um am frühen Morgen in Delhi zu landen. Auf dem Flug bat ich die Stewardess um einen Sekt, was bei LH immer noch kostenlos angeboten wird.  Sie hatte aber gerade keinen zur Hand und vertröstet mich auf später. Erst kurz vor Landung kam sie dann vorbei und schenkte uns als Entschuldigung eine volle Flasche Riesling Sekt, der uns den Aufenthalt in München versüßte.

Die Ankunft am Morgen und der Empfang durch die deutschsprachige Reiseleitung, Gopal Singh, verlief zügig. Gopal ist sehr nett und kompetent, optisch erinnert er ein wenig an Walter Mathau. Der Bus sah recht passabel aus, die Gruppe war mit 31 Personen doch recht groß. Allerdings waren wir nicht, wie befürchtet, die Jüngsten, es gab sogar 4 Gäste um die 20. Auch waren keine Gehstöcke und Rollatoren zu sehen, der ausdrückliche Hinweis des Reiseveranstalters dass diese Reise mit Gehhilfen nicht machbar ist hat wohl gewirkt.

 

Die Fahrt ging dann nicht zum Hotel sondern gleich zum ersten Tagesziel nach Mandawa. Zunächst gab es aber im Bus ein paar Informationen und dann noch in Delhi ein Frühstück in einem guten Hotel. Wir waren entzückt ob der der großen Auswahl an würzigen indischen Speisen, ein sehr vielversprechender Start.

 

MANDAWA (Tag 2 & 3, Delhi – Mandawa: ca. 250 km)

Die Fahrt nach Mandawa dauerte recht lang, da die Straßen sehr schlecht sind und der Bus eher schlecht gefedert. Am frühen Abend war das Hotel erreicht, der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Das Hotel, das Desert Resort, ist zauberhaft, eine Anlage im Stil afrikanischer Lehmhütten, sehr geräumige Zimmer und Bäder, bei eher einfachem Standard. Das Essen war sehr gut, viel leckeres indischen Essen, auch das Frühstück war gut. Es war zwar sonnig und dann auch warm, allerdings kühlte es morgens und abends stark ab, so dass ein Pullover oder eine Jacke dann nötig waren. In der Sonne konnte man aber mühelos in Badekleidung am Pool liegen, allerdings war das Wasser im Pool zum Baden entschieden zu kalt.

Am nächsten Tag stand auf dem Programm die Besichtigung der berühmten, prachtvoll bemalten Havelis, die mit Steinschmuck ausgestatteten Stadtresidenzen der Kaufleute. Auch das Castle, das zur selben Hotelkette gehört wie das Desert Resort und auch oft von Tourvital belegt wird, wurde besichtigt. Mandawa ist recht ruhig und beschaulich und daher ideal für einen sanften Einstieg in das Erlebnis Indien. Abends gab es einen Sundowner für die Gruppe auf der Dachterrasse.

 

BIKANER (Tag 4,  Mandawa – Bikaner: ca. 200 km)

Die Fahrt nach Bikaner war wieder recht lang und beschwerlich bei teilweise sehr schlechter Straße.

In Bikaner hatten wir in einem ehemaligen Maharaja Palast, dem Lallgarh Palace, eine Suite von rund 100qm plus 50qm Dachterrasse.  Abends gab es zu unserer Unterhaltung eine große bunte laute Bollywood Hochzeit im riesigen Hof des Palastes und wir konnten uns unter Hunderte von Gästen mischen. Am nächsten Tag stand auf dem Programm der Besuch des Junagarh Fort, dem urtümlichsten der großen Rajasthanpaläste mit kunstvoller Innendekoration, Audienzhalle und dem Wolkenpalast genannten blauen Raum. Anschließen stand auf dem Programm ein Besuch der einzigen Kamelzuchtfarm Indiens. Nett hier war dass es einige erst wenige Tage alte Kamele zu sehen gab.

JAISALMER (Tag 5 & 6, Bikaner – Jaisalmer: ca. 330 km)

Die Weiterfahrt durch Rajasthans Wüstenlandschaft zum Fort der einstigen Karawanenstation nach Jaisalmer war erträglicher da hier aus militärischen Gründen die Straße in gutem Zustand ist. Die Stadt verzaubert mit steingeschnitzten Fassaden wie aus 1001 Nacht.  Wir waren untergebracht im Rang Mahal Hotel, das zwar ein Neubau ist, aber im historischen Stil und daher als Heritage Hotel gilt. So hat man den Luxus eines 4* Hotels in schönem historischen Ambiente. Am zweiten Abend wurde für uns das Dinner im Garten des Hotels aufgebaut, sehr angenehm unter freiem Himmel zu speisen.

Am nächsten Tag stand ein Stadtspaziergang durch die Oberstadt von Jaisalmer auf dem Programm. Die Patrizierhäuser mit verzierten Sandsteinfassaden und Balkonen prägen das Bild. Das Fort, von hohen Mauerringen umschlossen und die engen Basarstraßen versetzen ins Mittelalter. Auf eigene Faust konnten wir dann nachmittags die einheimischen, bunten Basare besuchen. Abends fand ein Kamelritt durch die Dünen der Wüstenlandschaft statt mit anschließender Tanzshow und Sundowner.

 

JODHPUR (Tag 7 , Jaisalmer – Jodhpur: ca. 300 km)

Die Weiterfahrt nach Jodhpur durch die Wüste erfreute uns wieder mit guten Straßen.

Die lebendige Stadt Jodhpur fasziniert mit bunten Basaren, mittelalterlichen Toren und dem riesigen Mehrangarh Fort, das auf hohem Felsen über blau bemalten Häusern thront. Hier wurde auch vorgeführt wie ein Turban aus dem meterlangen Stoff gebunden wird.

Das Hotel Fort Chanwa Luni ist leider nicht in Jodhpur, sondern rund 40km oder 1.5h entfernt in im 6000 Seelen Dorf Luni. Es ist ein sehr schönes Heritage Hotel um einen alten Palast herum gebaut. Vor dem Abendessen wurde die indische Kochkunst bei einem Kochkurs kennengelernt. Essen konnte man im Freien auf der schönen Terrasse. Am nächsten Morgen machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort und schauten das einfache Leben der Dorfbewohner aus der Nähe an.

 

UDAIPUR (Tag 8 & 9, Jodhpur – Udaipur: ca. 280 km)

Die Fahrt nach Udaipur war recht lang und beschwerlich, hier kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit an. Ein absolutes Highlight während der Fahrt war aber die  Besichtigung des Jain Tempel von Ranakpur mit 1444 Säulen, wahre Wunderwerke der Steinmetzkunst.

 

In Udaipur hatten wir zwar nur ein normales Business Hotel, das Rajdarshan, das aber mit schönen modernen Zimmern und bodentiefen Scheiben zum Balkon einen herrlichen Blick über den Pichola See und 4* Standard bot.

Die Besichtigung am nächsten Tag begann mit dem imposanten Stadtpalast. Die weißen Paläste, Seen und mediterrane Gärten lassen Udaipur wie ein Trugbild in der Wüste scheinen. Beeindruckend war auch die  Besichtigung des Jagdish Tempels mit sehr fein geschnitzten Marmorreliefs .Am Nachmittag stand auf dem Programm noch der Besuch des reizenden Gartens Sahelion Ki Bari und eine Bootfahrt auf dem Picholasee. Hier hatten wir Glück und konnten eine große Hochzeit bewundern mit Brautpaar auf Elefant und Feier auf der Oberoi Hotel Insel im See.

 

JAIPUR (Tag 10 & 11, Udaipur – Jaipur: ca. 430 km)

Die Weiterreise nach Jaipur stellte die längste Tagesetappe dar und begann entsprechend früh. Die pink bemalten Häuser geben der Hauptstadt den Beinamen rosarote Stadt. Das Hotel Mandawa Haveli ist wieder ein echtes Heritage Hotel, ca 100 Jahre alt und sehr schön angelegt für ein Stadthotel. Am Anreise- Nachmittag war noch Zeit für eine Rikschafahrt über die lebhaften Märkte der Stadt. Bei zwei eher kräftigen Schwaben brach die Rikscha in der Mitte durch, auch konnten sie kaum nebeneinander auf der Sitzbank sitzen.

Am nächsten Morgen stand auf dem Programm vormittags der Besuch des Amber Forts hoch über der Stadt. Die Auffahrt wird hier mit Jeeps unternommen, viele Reisegruppen nutzen aber auch die bunt bemalten Elefanten. Die Stadtrundfahrt am Nachmittag führte uns in das Stadtpalastmuseum und an den wunderschönen „Palast der Winde“. In der Zeit zur freien Verfügung schauten wir uns noch Jantar Mantar an, eine riesige Anlage zur Beobachtung der Gestirne, sehr interessant wenn man in einen Führer investiert oder in den Audio Guide.

Weniger erfreulich waren der Besuch einer landestypischen Teppichknüpferei und einer Edelsteinmanufaktur, hier steht eher die Provision für den Reiseleiter als das Interesse der Reisenden im Mittelpunkt. Erträglich wäre dies noch wenn es zeitlich straffer organisiert wäre, aber hier muss leider die ganze Gruppe stundenlang warten wenn einzelne Reisende etwas kaufen. Versüßt wird es nur durch kostenlos angebotene Getränke.

 

AGRA (Tag 12 & 13, Jaipur – Agra: ca. 260 km)

Die Reise nach Agra wird mit einem Zwischenstopp in Fatehpur Sikri zur Besichtigung der ehemaligen Hauptstadt des Kaisers Akhbar unterbrochen. Die Anlage ist riesig, faszinierend und vom Stil her ein interessanter Kontrast zu den vielen Palästen und Havelis bislang. Die Unterbringung im Hotel Mansingh Palace war wieder sehr gediegen, 4* Standard aber auch entsprechend gesalzene Getränkepreise.

 

Am nächsten Morgen dann endlich das unumstrittene Highlight der Reise, die Besichtigung des Taj Mahal, wunderschön und riesig groß und am Morgen noch angenehm ruhig.  Die Stadtrundfahrt führt uns noch zum Agra Fort mit dem achteckigen Turm. Der Nachmittag in Agra steht zur freien Verfügung, wir sind zu Fuß aufgebrochen um auf den Basaren die Atmosphäre der Stadt aufzunehmen.

 

Leider war am Vormittag wieder eine Verkaufsveranstaltung eingeplant, diesmal eine Fabrik für Intarsien, recht interessant aber auch hier wieder viel zu langwierig.

Am Abend gab es noch einen Sundowner im Garten eines Restaurants, um Abschied von Busfahrer, Busgehilfe und Reiseleiter zu nehmen und die Trinkgelder zu überreichen. Da wir sehr zufrieden waren haben wir uns gern erkenntlich gezeigt, es wurde aber vor Ort keine Empfehlung ausgesprochen, alles war sehr angenehm und dezent organisiert. Zu Beginn der Reise sammelte der Reiseleiter zusätzlich noch pro Person rund 20 Euro ein für die vielen kleinen Trinkgelder zwischendurch für Toiletten, Kofferträger, Schuhaufpasser, usw., was sehr angenehm war.

 

 

DELHI (Tag 14 & 15, Agra – Delhi: ca. 200 km)

Die Weiterreise nach Delhi ging recht zügig da es hier erstmals eine wirkliche Autobahn gibt, die private Investoren realisiert haben.

In Delhi zunächst eine Stadtrundfahrt durch das neue und alte Delhi vorbei am Roten Fort und Besuch der Jama Masjid, der größten Moschee Indiens. Im neuen Stadtteil werden unter anderem Indiens höchstes Minarett, zahlreiche Regierungsgebäude und das Indian Gate gesehen, für eine Besichtigung war allerdings nur bei dem sehr beeindruckenden Minarett  und am Verbrennungsplatz Gandhis Zeit. Das Hotel Janpath war ein sehr schickes 4* Hotel, sehr geräumige Zimmer und sehr moderate Getränkepreise.

 

Am frühen Morgen dann Transfer für die Abreise zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland. Ankunft in München war mittags, in Köln dann erst am Nachmittag. 

 

Insgesamt eine tolle Reise zu einem super Preis, insbesondere wenn man die hochwertigen Hotels, HP an jedem Tag und Flug mit LH bedenkt. Der Reiseleiter war sehr nett und souverän, alles war perfekt und routiniert bis ins Detail organisiert. Lediglich auf einige der zeitraubenden Verkaufsveranstaltungen sowie einige wenige laute und nervige Exemplare der zu zahlreichen Mitreisenden hätten wir gerne verzichtet. Und bessere Straßen in Verbindung mit einem komfortableren Bus für die immerhin insgesamt 2.250km wären wünschenswert, sind aber leider nicht verfügbar in Indien.

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.