Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

 

 

 

 

Reisebericht Vietnam und Kambodscha Dezember 2006

 

 

 

Wir haben im Dezember 2006 für drei Wochen auf eigene Faust den Süden Vietnams bereist und sind von dort per Boot und Bus weiter nach Kambodscha gefahren.

 

Der Flug mit Vietnam Airlines von Frankfurt nach Saigon war OK, allerdings nicht zu vergleichen mit dem Standard der anderen großen asiatischen Airlines. Insbesondere die Bestuhlung mit vielen Sitzblöcken mit ungerader Sitzzahl hat uns sehr gestört, diese führte nämlich auf dem Rückweg dazu dass wir nicht nebeneinander sitzen konnten, noch nicht einmal über den Gang hinweg. Auch der Service ist nicht berauschend, das Entertainment System in der Lehne ist zwar modern, funktionierte aber nicht immer.

 

Da wir Saigon schon von früheren Reisen kennen und auf dem Rückweg vor der Heimreise hier auch noch einmal verweilen durften, haben wir diesmal hier nur wenige Nächte eingeplant. Das New World Hotel ist ein großes 5* Hotel, das seinen Preis wirklich wert ist, sehr schöne Zimmer, super Frühstück und sehr günstige Lage nahe der Traveller Meile. Auch der große Pool auf dem Dach ist sehr angenehm zur Erholung vom Trubel und der Hitze Saigons.

 

 

Die Märkte, Gassen und Restaurants haben uns wieder sehr gut gefallen, und auch die Tempel und Pagoden. Besonders nett am Abend ist Bia Hoi, Bier vom Fass in Plastikkrügen, billiger als Mineralwasser und sehr gesellig. Die Bierkneipe wird abends ambulant auf dem Gehweg vorm Reisebüro aufgebaut, mehr als das Fass und ein paar Plastikstühle braucht der Wirt hier nicht.

 

Für die Weiterreise nach Phnom Penh haben wir eine Tour durch das Mekong Delta gebucht, die in Saigon startet und in Phnom Penh endet, mit einer Übernachtung im Delta. Das Mekong Delta kennen wir zwar auch schon von früheren Reisen, es ist aber immer wieder sehenswert. Auf der Tour wird natürlich der schwimmende Mark besucht, wie die Händlerboote Beispiele ihrer Produkte an lange Masten hängen, so dass der Kunde erkennen kann was im Angebot ist. Auch die üblichen Besichtigungen von Produktionsbetrieben für Puffreis oder Reispapier stehen immer auf dem Programm, neu und sehr sehenswert war eine Räucherstäbchenfabrik. Die Weiterreise zum Hotel erfolgte auf einem größere Boot auf dem auch das Abendessen serviert wurde. Nach einer Übernachtung in einem eher einfachen Hotel gab es am nächsten Morgen noch eine sehr schöne Boottour durch ein Fischzucht-Dorf, bei dem man von stehenden Frauen in kleinen Booten gerudert wurde. Beim Reiseleiter kann man übrigens auch Geld tauschen, was sehr angenehm und hilfreich war da es laut unserem 3 Monate alten Reiseführer von Stefan Lose keinerlei Geldautomaten in Kambodscha gibt, was sich aber als komplett überholt herausstellte.

 

Die Weiterreise nach Phnom Penh erfolgte mit einem größeren Boot, an der Grenze mussten wir aber wieder auf ein anderes Boot umsteigen. Die Einreiseformalitäten erledigt der Reiseleiter, an der Grenze selber ist es dann recht zeitraubend aber auch amüsant zu sehen wie die Buchstaben in unseren Pässen quasi nachgemalt werden von den Grenzbeamten, die ja unserer Schrift nicht wirklich mächtig sind. Das kambodschanische Boot bringt die Passagiere aber leider nicht bis Phnom Penh, sondern nur an den Stadtrand wo dann ein schrottreifen Bus für die Weiterfahrt bereitsteht. Der Bus schmeißt alle Fahrgäste an einem nicht wirklich schönen und völlig überteuerten Guesthouse raus, mit ein wenig Geduld und Mut findet man aber in der stockdunklen Stadt noch weitaus attraktivere Alternativen.

Da wir hungrig waren von der Reise war die erste Station ein Restaurant mit Strassenterasse. Die Bestellung war etwas schwierig, wir haben Steam Boat, also eine Art Fondue, gewählt. Man entscheidet sich für die Fleischsorte und bekommt dann einen ganzen Tisch voll Zutaten aufgebaut, von denen man nur bezahlt was man verzehrt. Das Beef sah allerdings eher nach Hundefutter aus, Innereien wie Pansen, Lunge usw schwammen in der Brühe herum. Nächste interessante Erfahrung war, dass wir während des Essens von Straßenhändler allerlei interessante Dinge angeboten bekamen, darunter frittierte Vogelspinnen für die Dame und für den Herrn Porno-Fotos. Ein sehr erinnerungswürdiges Abendessen.

 

Am nächsten Tag wollten wir ein wenig die Stadt erkunden, spazierten zur Corniche, zur Silberpagode im Königspalast und schließlich in das berüchtigte Foltergefängnis der Roten Khmer. Wirklich sehenswert aber auch sehr bedrückend, kaum vorstellbar dass die Weltöffentlichkeit bei diesem Völkermord über Jahre tatenlos zugeschaut hat und es der vietnamesischen Armee bedurfte diesem Grauen ein Ende zu setzen.

 

 

Die Weiterreise nach Siem Reap nahmen wir dann mit dem Bus in Angriff, eigentlich ganz angenehm und bei den Pausen gab es auch immer lebendige wie auch frittierte Vogelspinnen zu kaufen.

 

In Siem Reap angekommen begaben wir uns für die Herbergssuche in die vertrauensvollen Hände eines der zahlreichen Mopedtaxi-Fahrer. Nach längerer Suche fanden wir dann auch ein nettes kleines Hotel mit einem großen Zimmer, viele Hotels waren aber auch ausgebucht. Mit dem Fahrer machten wir auch gleich eine Zeit für den nächsten Morgen ab, um uns von ihm in den nächsten drei Tagen durch die Tempelfelder um Angkor War kutschieren zu lassen. Die hier üblichen Mopedtaxis haben einen komfortablen Anhänger, in dem man zu zweit sehr bequem und schattig im Fahrtwind sitzt. Warum sich Touristen bei der Hitze freiwillig dafür entscheiden stattdessen ein Fahrrad zu mieten war uns schleierhaft.

 

Siem Reap selber ist eine wunderschöne kleine alte Stadt, mit sehr schöner Kolonialarchitektur und vielen alten chinesischen Handelshäusern. Echtes Highlight sind aber die zauberhaften Restaurants und das traumhafte Essen, die Pub Street wird abends für den Verkehr gesperrt und dann zur Flaniermeile. Lohnend sind auch die zum Abendessen angebotenen Vorführungen historischer Tempeltänze, wirklich schön und anmutig.

 

Die Tempel um Angkor strecken sich über zig Quadratkilometer, man legt zwischen den einzelnen Tempelanlagen mehrere Kilometer zurück. Hinzu kommt auch noch dass das Herumlaufen und Herumklettern in den Tempel schon allein reichlich anstrengend ist. Angkor Wat ist natürlich das berühmte Highlight hier und enttäuscht die Erwartungen nicht. Allerdings ist die Kletterei auf die obere Plattform wirklich haarsträubend steil und die Stufen sind beängstigend ausgetreten. Weitere sehenswerte Tempelanlagen sind Angkor Thom, das sehr pittoresk von Palmen und Lianen durchwuchert ist und so den Charme des Zerfalls aufweist, man kommt sich vor als hätte man den Tempel gerade erst entdeckt. Bayon mit dem vielen großen Gesichtern auf den Säulen ist ein weiteres Muss, aber auch die vielen anderen Tempel die der Fahrer routiniert zu einer Tour aneinanderreiht sind sehr sehenswert. Zwei Tage sind allerdings genug, die am dritten Tag noch nicht „abgeklapperten“ Tempel fallen doch stark gegenüber den Eindrücken der ersten beiden Tage ab. Lohnend ist es auch, einen Tempel zum Sonnenuntergang zu erklimmen, allein schon wegen des Rummels der tausend anderen Pilger und Touristen die die gleiche Idee hatten und nach Sonnenuntergang alle gleichzeitig versuchen die steilen Stufen herabzusteigen.

 

 

 

 

Nach den anstrengenden Besichtigungen hatten wir uns ein paar erholsame Tage am Meer verdient. In Kambodscha ist die Auswahl an Stränden recht bescheiden, so fuhren wir mit dem Bus nach Sihanoukville. Dort gibt es etliche nette kleine Guesthouses und Hotels, einen schmalen aber schönen palmengesäumten Strand und das herrliche Meer. Wir entschieden uns für den Serendepity Beach, dort gibt es am Strand ein Restaurant neben dem anderen, wenn man Getränke bestellt hat man Liegen und Schirme umsonst. Besonders nett sind all die kleinen Köstlichkeiten die von fliegenden Händlern feilgeboten werden, diese kleinen Lobster oder gegrillten Tintenfische sind ein herrlicher Snack zum Bier. Weniger schön ist die nicht enden wollende Parade von bettelnden Kinder und Landminenopfern, das drückt schon auf das Urlaubsfeeling. Es werden auch Bootstouren zum Schnorcheln an den vorgelagerten Inseln angeboten und für wenige Euro kann man mit einem geliehenen Moped die Tempel, Strände und Hügel der Umgebung erkunden, so dass die Zeit wie im Flug vergeht.

 

 

 

Für die Rückreise nach Vietnam haben wir uns diesmal für den direkten Weg mit dem Bus entschieden, mit Umsteigen in Phnom Penh. Wenn man ein wenig mehr für das Busticket ausgibt bekommt man in einem supermodernen Reisebus von der Hostess Wasser, ein Erfrischungstuch und einen Snack für die Fahrt gereicht. Nach einer Nacht in einem der kleinen Traveller Hotels in Saigon fuhren wir per Bus nach Mui Ne an den Strand, von Saigon aus bequem erreichbar. Mui Ne ist ein beliebtes Ziel für Kitesurfer im Speziellen und Russen im Allgemeinen. Der Strand ist aber sehr schön, wenn es nur nicht so stürmisch wäre. Die Auswahl an Hotels und Restaurants ist recht groß, wenngleich wir doch die familiäre Atmosphäre von Sihanoukville vermissten. Sehr lohnend ist es von Mui Ne aus ein Moped zu mieten und die Naturwunder der Umgebung zu besuchen. Noch im Ort gibt es einen Bachlauf den man hinauflaufen kann bis zur Quellen mit einem kleinen Wasserfall. Nächste Station sind die gelben Dünen, wo man Matten mieten kann um die steilen Hänge herunter zu rutschen. Besonders pittoresk ist dann der Red Canyon, eine ausgewaschene Schlucht die in allen Rottönen leuchtet. Eine ganze Ecke weiter weg aber noch gut zu erreichen sind die weißen Dünen, die mit einem kleinen See in der Mitte und einer Vietnamesin die Enten hütet optisch den Tag abrundet.

 

 

 

Da es uns in Mui Ne so langsam langweilig wurde haben wir entschieden weiter nach Norden nach Nha Thrang zu fahren, das wir schon von früheren Reisen kannten. Dort gibt es einen herrlich breiten Strand, der allerdings direkt an der Stadt und der Uferstraße liegt, so dass nicht gerade Inselfeeling aufkommt. Wir hatten hier aber viel Spaß, insbesondere Sylvester in einer Bar mit einigen sehr gastfreundlichen Australiern. Lohnend in Nha Thrang sind auch die Bootstouren zum Schnorcheln, die hier eine ganz eigene Charakteristik haben. Auf der Fahrt spielt die Crew des Bootes auf improvisierten Instrumenten vietnamesische Musik, es gibt reichlich zu Essen und als Highlight die Floating Bar. Der Bartender sitzt in einem schwimmenden Ring im Wasser und schenkt an die ebenfalls mit Schwimmreifen ausgestatteten Gäste Maulbeerwein aus, ein einmaliger Spaß. In Nha Thrang kann man auch Tauchen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Zu einem absoluten Spottpreis bekommt man hier einen Tagestrip mit Ausrüstung, Essen und Guide. Leider ist die Sicht eher mäßig, das Wasser zu kalt bzw der Anzug zu dünn, aber insgesamt doch eine interessante Erfahrung.

 

Wieder zurück in Saigon stellten wir dann fest dass wir wohl mittlerweile so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten abgehakt hatten, so dass uns nichts anderes mehr einfiel als den Zoo zu besuchen, was bei der Hitze durchaus eine angenehme Alternative war. Der Heimflug war dann wenig erfreulich, da es wie eingangs geschildert nicht möglich war zwei Sitze nebeneinander zu bekommen, aber zumindest funktionierte diesmal das Entertainment System.

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.